Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen der Dresdner Sinfoniker
Seit einem Vierteljahrhundert realisieren die Dresdner Sinfoniker innovative zeitgenössische Musik auf höchstem künstlerischen Niveau. Bei der ROBOTER.SINFONIE, ihrem Jubiläumskonzert, übernimmt nun zeitweise ein von einem Dirigenten trainierter Industrieroboter die Führung. In Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster CeTI der TU Dresden wird einem Roboter gelehrt, wie Takte geschlagen und Dynamiken angezeigt werden können. Seine Bewegungen werden im Play-back-Verfahren direkt auf die drei Arme der Maschine übertragen.
Musiker:innen der Dresdner Sinfoniker werden gemeinsam mit einem Roboter Musik als ein hybrides, künstlerisch-maschinelles Produkt "herstellen". Denn es geht um genau diesen Moment des Begegnens, in dem vielleicht eine Synthese von maschineller Präzision und menschlicher Kreativität entsteht.
Wie reagiert ein Orchester, das gewohnt ist, subtilste Bewegungen und Gesten seiner Leiterin oder seines Leiters in Musik umzusetzen? Wo bleiben Autorität und Charisma? Entsteht womöglich ein neuer musikalischer Ausdruck als Ergebnis der Zusammenarbeit? Und werden Komponist:innen in Zukunft neue Wege einschlagen, wenn sie ein komplexes Roboter-Dirigat nutzen können? Das Projekt ROBOTER.SINFONIE beleuchtet mit Unterstützung durch die Stiftung Kunst und Musik für Dresden das vielschichtige Verhältnis von Kunst und Technologie.
Programm:
Markus Lehmann-Horn f..A..lling. l..i..nes. (better stay human) (UA)
Konstantia Gourzi Voyager II (op. 97, 2022)
Wieland Reissmann Colours of Seikilos (deutsche Erstaufführung)
Wieland Reissmann #kreuzknoten (UA)
KurzfilmSpot.Me (Premiere)
Andreas Gundlach Semiconductor’s Masterpiece (UA)
Aaron J. Kernis Musica Celestis
Conductor Michael Helmrath
Semiconcuctor MAiRA Pro S (Industrieroboter der NEURA Robotics GmbH)
Aufführungen:
12. Oktober 2024 | 20 Uhr
HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden
13. Oktober 2024 | 15 Uhr
HELLERAU - Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Dieses Orchester ist ein Unikat. Es setzt sich aus großartigen Musikerinnen und Musikern so ziemlich aller bedeutenden europäischen Klangkörper zusammen und tritt nur für eigens initiierte Projekte in Erscheinung. Mitglieder der Dresdner Philharmonie und der Sächsischen Staatskapelle musizieren gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus Berlin, London und Wien. Ensembles wie das Kronos Quartet und die Pet Shop Boys, Gäste wie Katharina Thalbach, Kayhan Kalhor, Andreas Boyde, Peter Bruns, René Pape und Bryn Terfel haben bereits mit den Dresdner Sinfonikern musiziert. Für ihre herausragende Arbeit wurden die Sinfoniker vielfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem UNESCO-Sonderpreis Welthorizont oder dem ECHO Klassik.
Mit Musik für eine bessere Welt sorgen, für eine gerechtere Welt – das ist nicht naiv, das ist ein ehrliches Engagement, gespeist aus Anteilnahme an dem, was um uns herum geschieht. Getreu der Überzeugung, dass es kein fremdes Leid gibt, widmeten und widmen die Dresdner Sinfoniker ihre Projekte den Missständen und Massakern, dem Trennenden und Verleugneten, aber auch dem Gemeinsamen und Verbindenden.